Landwirtschaft und Ernährung an den Klimawandel anpassen
– Eine Herausforderung für uns und unsere Partner*innen
Uns und unsere Partner*innen bewegen die drängenden Fragen, die mit dem Klimawandel zusammenhängen: Wie wirkt sich der Klimawandel in Bayern und in Tansania aus? Wie können wir Ernährung für alle sicherstellen? Wie muss Landwirtschaft angepasst werden? Was können wir konkret tun oder ändern?
Die Münchner Missionstage auf dem Petersberg 2025 gaben dazu viele Impulse.
Kurz und knapp kann man 3 Ergebnisse festhalten:
- Die Landwirtschaft in Bayern und in Tansania muss sich an den Klimawandel anpassen. Schon kleine Schritte (z.B. Schulungen) können in Tansania helfen. Experten vor Ort sind für die Wahl geeigneter Maßnahmen nötig.
- Ein Großteil der weltweiten Nahrungsmittelproduktion wird zur Viehfütterung benötigt. Orientiert man sich aber an einem Musterteller, so können alle satt werden.
- Mit einer gesunden Ernährung tut man nicht nur Gutes für sich, sondern reduziert auch die Umweltbelastung.
Mit Film und Vorträgen und Gruppenarbeit beleuchteten wir das Thema:
Film „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“
Der Film diskutiert, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen muss: mehr industrieller, großflächiger Anbau oder mehr kleinräumige, intensive Bewirtschaftung? mehr Bio oder besser Gentechnik? …
Ausführliche Beschreibung des Films: https://www.thurnfilm.de/10-milliarden-wie-werden-wir-alle-satt/
Der Film auf Youtube in voller Länge: https://www.youtube.com/watch?v=sPiAT-s6lEo
Gespräch mit Landwirtin Anna-Maria Stürzer aus Höhenkirchen bei München
Vom Klimawandel sind auch die Landwirte bei uns massiv betroffen. Landwirtin Anna Stürzer aus Höhenkirchen bei München erzählt im Interview über die Folgen für ihren Hof: Vermehrte Zeiten mit Trockenheit und häufigere Starkregenereignisse erfordern Veränderungen in der Landwirtschaft. Es werden mehr verschiedene Kulturen angepflanzt, um das Risiko zu streuen, und es werden auch andere Kulturen eingesetzt, die resistenter gegen Trockenheit sind. Anders als in Tansania können Bauern hier zusätzlich mit Versicherungen ihr Risiko mindern.
Projekt Ernährungssicherung der evang. luth. Dekanate Traunstein/Deutschland und Mpwapwa/Tansania
Das Dekanat Mpwapwa liegt im trockenen Zentral-Tansania, das besonders unter den Folgen des Klimawandels leidet. Sieben Mal musste die Partnerschaft seit 1998 Hungerhilfe leisten mit über 136.000 Euro Aufwand. Das hat zwar geholfen, nachhaltig war es aber nicht.
Deswegen entstand gemeinsam mit den Partnern das Projekt "Ernährungssicherung". Die Idee: Landwirte im Partnerdekanat werden in Theorie und Praxis geschult in Methoden, wie sie ihre Produktion besser an den Klimawandel anpassen.
Zunächst wurden 50 Landwirte aus 5 Gemeinden ausgesucht. Sie sollen als gutes Beispiel für andere dienen, weil sie die erlernten Methoden gleich auf den eigenen Feldern in die Praxis umsetzen. Außerdem werden fünf Demonstrationsfelder errichtet. Das Projekt ist auf 2 Jahre angelegt. Weitere Anschlussprojekte weiteten den Erfolg aus.
Stichworte aus dem Vortrag von Herrn Schott, Partnerschaftsbeauftragter im Dekanat Traunstein:
- Es helfen schon kleine Maßnahmen wie Regenrückhaltebecken, neue Ackerfrüchte wie Straucherbsen oder Ackerfurchen quer zum Hang.
- Nicht alle Maßnahmen gelingen auf Anhieb, z.B. reicht eine Plastikfolie für die Regenrückhaltebecken nicht aus, es braucht ein Mauerwerk.
- Besonders wichtig ist ein verantwortungsvoller Koordinator vor Ort, der für seine Tätigkeit auch eine Entlohnung erhält.
- Bei einer Partnerschaft auf Augenhöhe muss man auch tansanische Wege akzeptieren wie den Einsatz von genoptimierten Pflanzen.
Mehr zum Projekt auf deren Website:https://www.pamita.de/unsere-gemeinsamen-projekte/ernaehrungssicherung und in einer PDF-Datei.
Austausch in Arbeitsgruppen
In Arbeitsgruppen tauschten sich die Teilnehmer über Vorträge am Vormittag aus und überlegten gemeinsam die Relevanz für unsere Partnerschaft: Was hat das mit der Partnerschaft zu tun? Wie kann ich dies für meine Partnerschaftsarbeit nutzen?
Planetare Gesundheit und Welternährung
Vortrag von Frau Sonja Block vom Eine-Welt-Netzwerk Bayern
In ihrem Vortrag nimmt Frau Block die Ernährung in den Blick:
- Mit einer gesunden Ernährung tut man nicht nur Gutes für sich, sondern reduziert auch die Umweltbelastung.
- Ca. 1/3 der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf unser Ernährungssystem, mehr als die Hälfte davon kommen aus der Produktion von Tierprodukten (siehe Folie 12). Mit einer fleischärmeren Ernährung könnte der CO2-Ausstoß erheblich reduziert werden.
- Planet Health Diet entwickelt Lösungsansätze. Ein universeller Musterteller bietet eine Richtschnur für eine ökologisch vertretbare Ernährung für alle Menschen (siehe Folie 25).
Weltcafé
In einem Weltcafé vertieften wir anhand von 4 Fragen den Vortrag.
Aktuelles aus Tansania
Am Sonntagvormittag berichteten Herr Claus Heim und Frau Dorcas Parsalaw (beide Mission EineWelt) über Aktuelles aus Tansania.
Hinweis: Herr Heim reist meist im Oktober nach Tansania, manche Jahre auch im Februar und Mai. Er freut sich über Informationen von Reisegruppen vorab, gegebenenfalls lässt sich so ein Treffen in Tansania organisieren.
Petersberg 2026
gleich vormerken: Petersberg 2026 findet vom 23.01. – 25.01.26 statt.
Kurzbeschreibung der Bilder in der Galerie
- Gruppenfoto
- Raummitte zum Thema
- Singen mit Diakon Elibariki Shilla
- Vortrag von Herrn Schott (Dekanat Traunstein)
- Impressionen (Auftakt zu den Arbeitsgruppen)
- Arbeitsgruppe
- Impressionen (in der Mittagspause)
- Impressionen (bei der Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen)
- Weltcafé
- Impressionen (beim Weltcafé)
- Impressionen (vor dem Feierabendmahl)
- Feierabendmahl