Projekte von München-West

Schon lange liegt der Schwerpunkt unserer Partnerschaften nach Tansania nicht mehr nur auf dem Gedanken, helfen zu wollen. Wir sind davon überzeugt, dass eine gute Partnerschaft sich dadurch auszeichnet, dass das Wir, das gegenseitige Kennen- und Voneinanderlernen, im Vordergrund stehen soll. Das geschieht über vielfache Kommunikationswege sowie ganz wesentlich auch durch persönliche Begegnungen in Tansania oder hier.

Auf der anderen Seite ist die konkrete, auch finanzielle, Hilfe ebenfalls wichtig. Einiges geschieht dabei zwischen den einzelnen Gemeinden hier und dort; manches erfordert auch, dass die Gemeinden hier Geld für einen Zweck zusammenlegen, den sie mit den Partnern der Partnerdiözese Konde in Tansania vereinbart haben. Das sind die Jahresprojekte, an denen sich zur Zeit alle Gemeinden des Prodekanats München-West (bisher 13) und eine Gemeinde aus München-Nord jeweils mit jährlich 375 € beteiligen, also jährlich etwa 5000 € (je nach aktueller Anzahl der Gemeinden).

Die Jahresprojekte sind zum Teil einmalige Hilfsaktionen, oft aber auch die längerfristige Unterstützung einer Einrichtung oder Gruppe, die dann aber von Jahr zu Jahr neu entschieden wird; die Gemeinden hier sind keine dauerhafte Verpflichtung eingegangen. Die letzten Jahresprojekte sind:

Jahresprojekt 2023 (in Planung)

  • 76 % Beitrag zum Gesundheitszentrum Mbeya (Wöchnerinnenstation)
  • 24 % für kommende Begegnungen

Jahresprojekt 2021 (abgeschlossen)

  • 57 % zur Unterstützung des Krankenhauses in Itete
  • 43 % für kommende Begegnungen

Jahresprojekt 2020

  • 57 % zur Unterstützung der Bibelschule in Matema
  • 43 % für kommende Begegnungen

Jahresprojekt 2019 (abgeschlossen)

  • 57 % zur Unterstützung des Krankenhauses in Itete
  • 43 % für kommende Begegnungen

Diese Projekte werden unten näher erläutert. Im Jahr 2022 wurden keine Beiträge eingeworben und kein Jahresprojekt durchgeführt. Alle Jahresprojekte sind in der Liste der Jahresprojekte von München-West zusammengestellt.

Das lutherische Krankenhaus in Itete

Das Itete-Krankenhaus mit seinen 120 Betten liegt im Distrikt Busekelo¹ mit über 100.000 Menschen und leistet seit vielen Jahren wichtige Arbeit für die stationäre und ambulante Gesundheits­versorgung der Bevölkerung. Regelmäßig fahren Teams in die umliegenden Dörfer, um sich ein Bild vom Gesundheits­zustand der Bevölkerung zu machen und die Menschen über Behandlungs­möglichkeiten aufzuklären. Außerdem betreut es Dispensaries (örtliche Behandlungs­räume in den Dörfern) für die lokale medizinische Versorgung der Region. Wir begleiten das Itete-Krankenhaus schon seit vielen Jahren und stehen in regelmäßigem Austausch. Es wurde vom allerersten Jahresprojekt 1986 gefördert und auch viele Male seit 2009.

¹) Das Itete-Krankenhaus war Anfang 2021 noch Distriktkrankenhaus des Distrikts Busekelo rund um Lwangwa östlich von Tukuyu. Diesen Status hat inzwischen ein staatliches Krankenhaus inne; das Itete-Krankenhaus ist jetzt „privates gemeinnütziges Krankenhaus“. Für das Jahresprojekt 2021 hat das keine Folgen, möglicherweise aber für künftigen Unterstützungsbedarf.

Betten im Krankenhaus Itete
Bildrechte Jutta Knobloch

Unter der Leitung von Dr. Lee haben sich Umfang und Qualität der angebotenen Leistungen stetig erweitert und verbessert. Dank seiner ausführlichen Berichte erhielten wir einen genauen Einblick in die Entstehung des neuen Ambulanz­komplexes für die vielen Tagespatienten. Im September 2015 wurde mit den Arbeiten begonnen, drei Jahre später wurde der erste von vier Blöcken fertiggestellt und in Betrieb genommen. Aus den Mitteln des Jahresprojektes 2019 haben wir zur Fertigstellung der restlichen Gebäude der Ambulanz beigetragen.

Das Krankenhaus steht derzeit auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen. In Absprache mit dem Krankenhaus wird durch das Jahresprojekt 2021 dem derzeit erhöhten Bedarf an Verbrauchsmaterial wie z.B. Decken, Bettwäsche, Blutdruck­messgeräten und vielem mehr begegnet.

 

Besuche unserer Partner in München

Gegenseitige Besuche erhalten die Partnerschaft lebendig. Für die Beteiligten ergeben sich fruchtbare Gespräche zu wichtigen Themen, neue Freundschaften und unvergessliche Erfahrungen mit einer fremden Kultur. Das Treffen von Angesicht zu Angesicht und das Zusammensein über drei Wochen lässt sich nicht durch die neuen Kommunikations­techniken ersetzen, so hilfreich diese auch in den Jahren zwischen den Treffen sind. So war im Sommer 2019 eine siebenköpfige Delegation des Prodekanats München-West drei Wochen lang zu Gast in der Konde-Diözese. Durch die Begegnungen, das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten und einen regen Austausch über Themen wie Glauben, Kultur und Gesundheits­wesen wurde das Verständnis füreinander gestärkt und die lebendige Gemeinschaft im Glauben an Jesus Christus spürbar.

Trotz eines Zuschusses der Landeskirche war es schwierig, den nächsten Besuch unserer tansanischen Gäste in Deutschland zu finanzieren, so dass Geld dafür zurückgelegt werden musste: zunächst mit jeweils einem Teil aus den Jahresprojekten 2019 und 2020 und nach der zweimaligen Verschiebung wegen Corona und den dadurch erhöhten Kosten (Flug, Visa, Versicherung, Impfung, Tests, Dolmetscher u.v.m.) auch 2021. Auch 2023 wird wieder ein – etwas kleinerer – Teil für künftige Begegnungnen aus dem Jahresprojekt abgezweigt.

 

Bibelschule und Ausbildungszentrum in Matema

Neben den Pfarrerinnen und Pfarrern arbeiten in vielen Gemeinden der Konde-Diözese auch Evangelistinnen und Evangelisten mit. Sie sind für die Verkündigung und Seelsorge in den vielen kleinen, oft weit abgelegenen Dörfern zuständig. Für ihre Ausbildung ist die Matema Bibleschool zuständig.

Die Evangelistinnen und Evangelisten bekommen für ihre Arbeit in den Gemeinden meist nur ein geringes oder kein Gehalt. Aus diesem Grund erhalten sie zur Sicherung ihres Lebensunterhalts während ihrer dreijährigen Studienzeit auch eine Ausbildung als Näher/in, Schreiner/in oder Maurer/in. Die Schlafräume für die ca. einhundert Studierenden, die Häuser des Lehrpersonals und der Essraum müssen dringend renoviert oder erneuert werden. Dafür haben wir Mittel aus dem Jahresprojekts 2020 zur Verfügung gestellt.

Bibelschule Matema Gebäude
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Bibelschule Matema: fertiggestellte Stühle in Schreinerei
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Bibelschule Matema: Nähmaschinen zur Berufsausbildung
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